Pferde

Lieben wir sie deshalb so, die Pferde, weil sie Zeugen sind aus einer längst vergangenen Zeit, in der Freiheit nicht nur ein bloßes Ideal gewesen sein muss? Kein anderes Tier verkörpert menschliche Wünsche nach Stolz, Erhabenheit, Stärke und Überlegenheit so wie ein edles Pferd. Bei unseren Kaltblütern kommt noch die körperliche Größe, verbunden mit einem sanften, freundlichen Wesen dazu und flößt so manchem Menschenwesen gehörigen Respekt ein. Ein stiller Ritt durch die Landschaft gibt Energie und befreit von den belastenden Alltäglichkeiten, die weichen Bewegungen des Pferdekörpers, der gleichförmige Rhythmus der Hufe nehmen allen Stress mit sich mit. Zurück bleibt Frieden und eine einzigartige Erfahrung. Keine zwei Ritte sind gleich – auch wenn die Strecke dieselbe ist. Unsere Umgebung, allem voran die Alte Salzstraße, ein historischer Handelsweg zwischen Lüneburg und Lübeck, aber auch die Via Baltica, der baltisch-westfälische Jakobspfad, laden ein zu einem Naturerlebnis der besonderen Art. Und dafür müssen Sie nicht reiten können! Unsere Intention ist es, interessierten Menschen ein Pferdeerlebnis fernab vom Dressurviereck zu bescheren. Lesen Sie mehr in den konkreten Angeboten. Für alle Angebote gilt, bitte vereinbaren Sie telefonisch oder per Email einen Termin für Ihre Themenwanderung , es stehen mehrere schöne Routen zur Verfügung. Denken Sie an festes Schuhwerk, eine bequeme Hose, die am Bund nicht einschnürt und wetterentsprechende Bekleidung. Wenn Sie unter 18 sind, können Sie einen Helm bei uns leihen oder einen Fahrradhelm verwenden. Erwachsene können selbst über das Tragen eines Helmes entscheiden. Damit wir ganz den eigenen Gefühlen nachspüren können, die Gedanken zur Ruhe kommen lassen und das Erlebnis als solches würdigen können, finden die Ritte, bis auf notwendige Instruktionen,  in Stille statt.

Kaltblutwandern

Ein Ritt durch die Natur. Gleichförmig schlagen die harten Hufe Ihres Pferdes auf den Boden. Der Viertakt ist deutlich zu hören – und auch zu spüren. Angenehm schaukelt Ihr Becken auf dem breiten Rücken hin und her. Es ist Frühjahr. Die Kraniche haben Balzzeit und lassen ihre durchdringenden Schreie über die Felder schallen. Sie stören sich nicht an dem Pferd und bleiben paarweise auf der Wiese. Der Pfad, den Sie beschreiten, hat eine lange Geschichte. Wenn Sie die Augen schließen, können Sie die schweren Salzwagen vor sich sehen, bespannt mit starken Ochsen oder schon mit Pferden. Das Rumpeln der eisenbeschlagenen Metallräder wäre ohrenbetäubend gewesen, aber heute ist es still, bis auf das gelegentliche Schnauben ihres Pferdes, das vergnügt hier und da ein Blatt aus den Büschen rupft oder mit dem Schweif eine lästige Fliege verscheucht.

Mensch und Tier wieder zusammen zu bringen ist das Ziel von Biophilia. Das Kaltblutwandern ist eine der schönsten Formen, mit der Natur in Kontakt zu treten. Sie brauchen keine teure Reitausrüstung, keine Gruppenstunden auf dem Viereck und den Spießrutenlauf als Neuling auf einem Reiterhof. Bei uns dreht sich 1,5 Stunden lang alles um Sie und ihr Reittier. Nach einer kleinen Einweisung nehmen Sie im Sattel Platz und lassen sich einfach tragen. Auch wenn Sie noch nicht perfekt sitzen, wird unser Pferd keinen Schaden nehmen, denn das Sattelzeug ist ideal angepasst und unsere Kaltblüter sind sicher und gut bemuskelt. Sie können die geführte Wanderung genießen und, wenn Sie Lust auf mehr bekommen, ganz nebenbei sicherer im Sattel werden und vielleicht irgendwann eigenständig reiten. Im Schritt geht es durch Felder und Wiesen und schließlich zurück in den Stall, wo wir das Pferd versorgen und es wieder auf seine Koppel entlassen.

Zen-Reiten

Das Studium der Ethnologie hat mich geöffnet für vielfältige Lebensphilosophien und Gestaltungsmöglichkeiten aus allen Kulturen. Besonders die Grundlagen des japanischen Zen schaffen in ihrer Klarheit und Einfachheit immer wieder Raum für positive Veränderungen. Zusammen mit meiner Reiki-Ausbildung entstand so eine eigene Methode, den Umgang mit dem Pferd und auch das Reiten selber, intensiver zu erfahren und größere Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Beim Zen-Reiten geht es um das Konzept der Achtsamkeit. Ziel ist eine größere Harmonie mit sich selbst und dem uns umgebenden Kosmos. In den 1,5 Stunden lernen Sie theoretische Überlegungen zur Verbindung Zen und Reiten kennen. Für Reiter kann das Zen-Reiten zu einer ganz neuen Sichtweise auf das eigene Pferd oder die Reitpraxis führen. Durch das Ausbrechen aus dem gewohnten Muster werden Probleme entlarvt, die bisher der Harmonie im Weg standen. Für Nicht-Reiter bietet sich die Möglichkeit einer ganz neuen, einzigartigen Erfahrung. Der Achtsamkeit des Zen zusammen mit dem persönlichen Tierkontakt kann zu einer völlig veränderten Wahrnehmung der Dinge und des eigenen Lebensweges führen. Im Mittepunkt steht dabei aber immer das Gefühl und das eigene Erleben, ganz nach dem klassischen Zen-Zitat Meister Tikuans (1573-1645): „Man kann Wasser erklären, aber davon wird es im Mund nicht nass.“ Genau das ist es, was Biophilia zum Ziel hat. Jeder kann lesen, wie intelligent, hoch entwickelt oder leidensfähig Tiere sind, aber erst der Umgang mit Pferd, Ziege, Schaf und Co. ermöglicht ein tiefes und unwiderrufliches Verstehen, zu dem wir gerne beitragen möchten. Denn wer den anderen erkennt, erkennt auch immer ein Stück weit sich selbst.

Reiten für Männer

Dieses Angebot entspricht dem Kaltblutwandern, soll aber an dieser Stelle noch einmal besonders betont werden. Studien haben ergeben, dass viele Männer durchaus Lust hätten, zu reiten (ein Traum jeder reitenden Frau!), jedoch jahrelanges Trainieren auf dem Platz oder in der Halle verabscheuen. Männer wollen in der Regel keine Perfektion im Sattel, sondern ein Erlebnis. Bei uns gibt es keine Schmährufe von der Bande oder stundenlanges Zirkeltraben. Wie beim Kaltblutwandern beschrieben, brechen wir nach einer kurzen Einweisung geführt ins Gelände auf. Unsere Pferde sind groß und schonend ausgebildet, so dass auch schwerere Menschen über einen gewissen Zeitraum gut getragen werden können. 

Fuhrmann auf Zeit

Dieses Tagesseminar richtet sich an alle, die davon träumen, mit Pferd und Wagen durch die Natur zu streifen. Sie müssen sich bei uns zu keiner Ausbildung verpflichten, sondern können ganz ungezwungen in das Pferdefahren hinein „schnuppern“. Wir beginnen um 10Uhr mit einer Führung durch das Zugpferdemuseum und befassen uns mit der Theorie und Historie des pferdebespannten Fuhrwesens (Pferde-, Geschirr- und Wagenkunde), anschließend geht es an das Fahrlehrgerät, wo erste Leinenhilfen erklärt und erprobt werden. Nach einer kleinen Brotzeit in der Museumskneipe brechen wir zu den Pferden auf und erproben zunächst beim Fahren vom Boden, welche Etappen es zu überwinden gilt, eh man sicher an den Leinen ist. Nach dieser „Trockenübung“ spannen wir an und fahren eine kleine Runde im Einspänner. Zwischen 16 und 17 Uhr endet das Tagesseminar. Teilnehmerzahl: eine bis drei Person/en.